Chronik der Musikkapelle Langesthei
Schon im Jahre 1905 wollte der in Gufl geborene Hochwürdige Herr Johann Öttl, Pfarrer in Wildermieming, in Langesthei eine Blasmusikkapelle gründen. Weil dieser jedoch eines jähen Todes starb, geriet die Idee für Jahrzehnte wieder in Vergessenheit.
Im Jahre 1955 wurde dieser Gedanke vom Fraktionsvorsteher Serafin Öttl wieder aufgegriffen und zielstrebig verfolgt. Er war ein großer Musikliebhaber und mehrere Jahrzehnte Leiter des Kirchenchors in Langesthei. Von vielen Seiten wurde ihm von diesem Vorhaben abgeraten, weil niemand glaubte, dass in einer so kleinen Dorfgemeinschaft eine Musikkapelle entstehen und finanziert werden kann. Wenn man jedoch den kurzen Abriss aus der Chronik liest, ist es schon klar, dass es an Mut, Entschlossenheit und Zusammenhalt in dieser Dorfgemeinschaft seit jeher nie gefehlt hat. Die Vielzahl an jungen Männern, die damals in Langesthei lebten, könnten ihn ja auch in seinem Vorhaben bestärkt haben.
Als die Musikkapelle Tobadill im Jahr 1956 von der hohen Stimmung auf Normalstimmung umstellte, schritt der Fraktionsvorsteher Serafin Öttl sofort zur Tat und kaufte alle Instrumente. Am weißen Sonntag, am 8. April des Jahres 1956, holten Johann Öttl und Josef Sailer die Musikanten aus Tobadill mit ihren Instrumenten in Wiesberg mit einem LKW ab. Die Instrumente wurden mit der Seilbahn nach Langesthei geführt, die Musikanten folgten zu Fuß. Nach einem kurzen Konzert wurden die Instrumente in den Schulhaussaal gebracht und dem Fraktionsvorsteher übergeben.
Noch am selben Abend fand im Alpengasthof Hauser unter der Leitung des damaligen Bezirksobmannes Heinrich Gurschler die Gründungsversammlung mit Wahlen statt.